Honigschaum, eine nicht beachtete Köstlichkeit

Wenn der Honig nach dem Schleudern im Abfülleimer rasten darf, steigen Pollen, Wachs und Luftblasen an die Oberfläche und bilden dort eine dünne Schicht Honigschaum.

Fast jeder Imker kennt es. Nachdem der Honig eingelagert wurde, beginnt dieser im Abfüllbehälter zu kristallisieren (Siehe …warum kristallisiert der Honig). Um diesen dann in die Gläser abfüllen zu können, muss der Honig in die flüssige Phase zurückgeführt werden. Dies geschieht bei einer schonenden Erwärmung unter 40°C. Durch diese Erwärmung wird der Honig dünnflüssiger, wodurch die winzig kleinen Luftbläschen und die Pollenkörner aufsteigen und an der Oberfläche einen ganz kleinen Schaumrand bilden. Da dieser Schaum nicht so schön aussieht, wird er von den meisten Imkern abgeschöpft und selbst gegessen.

Traumhafter Geschmack und ein Zeichen für Unverfälschtheit

In den feinen Luftbläschen des Honigschaumes sind die ganzen Aromastoffe des Honigs eingeschlossen und viel höher konzentriert wie im restlichen Honig. Die gesamte Aromavielfalt des Honigs kommt im Honigschaum konzentriert zur Geltung. Zusätzlich sind im Honigschaum auch viele Pollen enthalten, welchen eine heilende Wirkung nachgesagt wird. So kann gesagt werden, dass wenn man das Glück hat, in einem Glas etwas Honigschaum zu haben, dieses ein Qualitätsbeweis für unverfälschten Honig ist. Leider hat sich dieses Bewusstsein noch nicht bei den Verbrauchern etabliert.

Jedoch darf man den Honigschaum nicht mit dem Gären des Honigs verwechseln, welches auf einen zu hohen Wassergehalt (über 22%) zurückzuführen ist. Den Unterschied merkt man beim öffnen des Honigglases – Gärender Honig hat einen typischen Gärgeruch, der hochwertige Honigschaum duftet.